Getragen von Magiern, Freistoßkönigen und Flankengöttern
Sie ist die faszinierendste Zahl des Abendlandes. In ihr löst sich scheinbar alles auf, sie steht für göttliche und irdische Transzendenz. Und seit der WM in Brasilien 1950 gilt sie auch im Fußball für die wichtigste aller legendenumwobenen Zahlen, die 7.
Keine andere Rückennummer, nicht die 10, nicht die 8, weder die 9, noch die 6, hat dem Fußballsport mehr Bedeutung gegeben als die Nummer 7. Ob Tore, Vorlagen, Pässe, Tricks, Freistöße, Eckbälle und Flanken, ob Kung-Fu Tritt, Flügellauf, zugleich X- und O-Bein oder noch Unmöglicheres: die Nummer 7 gilt als Maßstab für Können und Schönheit im Fußball.
Ob Gigghia für Uruguay, Garrincha, Jairzinho oder Bebeto für Brasilien, Figo und Ronaldo für Portugal, Beckham für England, Littbarski oder Schweinsteiger für Deutschland, Dechamps oder Griezmann für Frankreich, Overmars oder Kuyt für Holland, es sind immer wieder Spieler mit der Nummer 7, die wesentlich für den Erfolg des Nationalteams stehen.
Cristiano Ronaldo und Antoine Griezmann
Bei der FIFA Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2016 gab es unter den 23 Nominierungen insgesamt 7 Spieler mit der Rückennummer 7. In die finale Auswahl aus 3 Spielern schafften es zwei 7er, und schließlich wissen wir alle, welcher 7er zum bereits vierten Mal Weltfußballer des Jahres wurde.
Sich ein Leiberl mit dieser sagenhaften Nummer überzustreifen, bedarf jedoch bereits eines Ritterschlags, zumindest in imaginärer Form. Für manche ist dieses Kettenhemd einfach zu schwer, nur außergewöhnliche Spieler sind in der Lage diese Bürde zu tragen.
Kenny Dalglish und Luis Suárez
Welcher Fußballer möchte nicht gern eine Legende werden? Nur, in die Fußstapfen einer legendären Nummer 7 zu treten ist alles andere als angenehm. Wie viele Liverpool-Fans tragen heute noch ein rotes Leiberl mit der Nummer 7 von Kenny Dalglish oder Luis Suárez, und wie viele Liverpool-Spieler trauten sich zu, nach Abgang dieser großen Spieler, dieses Trikot überzustreifen? Dazu braucht man nicht nur die Erfahrung, etwa die eines James Milner, sondern auch Mut, Selbstvertrauen und vielleicht auch den Vorteil nicht auf der klassischen Flügelposition oder jedenfalls am Papier als Angreifer zu gelten.
Denn traditionellerweise trägt die Nummer 7 im Fußball der rechte Flügelspieler. Antoine Griezmann und Cristiano Ronaldo, der seine Lieblingsnummer in seiner Wort-Bildmarke CR7 einbaute, sind aktuell die besten Beispiele dafür. Wobei ‚Flügelspieler‘ je nach System oder Spielanlage des Trainers schon eine gewisse Variabilität bedeutet. Die meisten 7er haben jedoch gemeinsam, dass ihr rechter Fuß der stärkere ist. Ausnahmen, wie Franck Ribéry oder James Milner, bestätigen auch hier die Regel. Und manche aktuelle Spieler mit der Nummer 7 sind auch ausgesprochen erfolgreiche Sechser, wie etwa N’Golo Kante vom FC Chelsea, im letzten Jahr Meister mit Leicester City und EM-Finalist.
Magisch, maskulin, übertrieben selbstbewußt
Spieler mit der Nummer 7 sind eben herausragend, genauso wie die Zahl 7 schon herausragt. Sie ist nicht gerade, sie ist nicht rund – eine Primzahl. Wie Alex Bellos in seinem Buch “Warum die ELF hat was die ZEHN nicht hat“ (eigentlich wäre das ein großartiger Fußballbuchtitel) darstellt, hat jede Zahl auch spezifische Qualitäten. Die Attribute der 7 sind demzufolge „magisch, unveränderlich, intelligent, unbeholfen, übertrieben selbstbewußt, maskulin“.
Im Tarot ist die VII die Karte “Der Wagen”. Eine Trumpfkarte, sie steht für äußere Vollendung. 7 ist die Zahl des Schicksals und der Wandlung. Sie führt uns in höhere Sphären, wenn wir uns im „siebten Himmel“ wähnen oder auf „Wolke sieben“ schweben.
Sieben ist die Summe aus zwei weiteren „magischen“ Zahlen: 3 und 4. Darüber hinaus die Summe der Punkte eines Würfels zweier beliebig gegenüberliegender Seiten. Etwas anderes als ein 7-Tages-Wochenrhythmus wäre für uns kaum vorstellbar. Ob das nun damit zu tun hat, dass wir 7 Wandelgestirne am Nachthimmel mit bloßem Auge erkennen können oder 7 als einzige Zahl von den ersten 10 gilt, die keine andere Zahl hervorbringt und von keinen anderen hervorgebracht wird, sei dahingestellt.
Die sieben Weltwunder oder die sieben Hügel Roms sind allen von uns ein Begriff. Und in der Bibel wimmelt es nur so von der „göttlichen“ Zahl 7: Schöpfungstage, Sakramente, Todsünden, Tugenden, fette und magere Jahre, Bitten im Vaterunser…
Nicht von ungefähr ist 7 die Lieblingszahl für viele Menschen. Nicht umsonst kommt sie auch vielen von uns zu allererst in den Sinn, wenn wir spontan an eine Zahl denken.
Denkt man spontan an Fußballer, fallen einem bestimmt sofort einige „Ritter des Ordens mit der Nummer 7“ ein.
Aktuelle Stars mit der Nummer 7 im Nationalteam:
Riyad Mahrez (Algerien)
Kun Agüero (Argentinien)
Kevin De Bruyne (Belgien)
Douglas Costa (Brasilien)
Alexis Sanchez (Chile)
Julian Draxler (Deutschland)
Theo Walcott (England)
Antoine Griezmann (Frankreich)
Giacomo Bonaventura (Italien)
Carlos Bacca (Kolumbien)
Ivan Rakitic (Kroatien)
Davy Klaassen (Niederlande)
Marko Arnautovic (Österreich)
Arek Milik (Polen)
Cristiano Ronaldo (Portugal)
Álvaro Morata (Spanien)
Cristian Rodríguez (Uruguay)
Aktuelle Stars mit der Nummer 7 im Club-Fußball:
Alexis Sanchez (FC Arsenal)
Antoine Griezmann (Atletico Madrid)
Arda Turan (FC Barcelona)
Frank Ribery (FC Bayern München)
Andreas Samaris (Benfica Lissabon)
N’Golo Kanté (FC Chelsea)
Ousmane Dembélé (BVB Dortmund)
James Milner (FC Liverpool)
Javier Hernández (Leverkusen)
Juan Cuadrado (Juventus Turin)
Raheem Sterling (Manchester City)
Memphis Depay (Manchester United)
Nabil Dirar (AS Monaco)
José Callejón (SSC Napoli)
Lucas Moura (Paris Saint Germain)
Silvestre Varela (FC Porto)
Cristiano Ronaldo (Real Madrid)
Michael Krohn-Dehli (Sevilla FC)
Heung-Min Son (Tottenham Hotspur)
Fußball-Legenden mit der Nummer 7 (Club und/oder Nationalteam):
Bebeto, David Beckham, George Best, Jorge Burruchaga, Eric Cantona, Kenny Dalglish, Ronald de Boer, Didier Dechamps, Luis Figo, Garrincha, Gigghia, Goikoetxea, Jair, Jairzinho, Juanito, Kevin Keegan, Raymond Kopa, Dirk Kuyt, Pierre Littbarski, Sir Stanley Matthews, Andreas Möller, Johan Neeskens, Francois Omam-Biyik, Martin O’Neill, Marc Overmars, Raúl, Bryan Robson, Walter Schachner, Mehmet Scholl, Bastian Schweinsteiger, David Villa, …