Wir alle kennen sie. Die Rückennummern der berühmtesten Fußballer:
Pele, Maradona, Zidane, Messi, Ronaldinho.
Cristiano Ronaldo, Beckham, Ribery, Cantona.
Maldini, Baresi, Cruyff, Beckenbauer, Ronaldo, Giggs, Butrageno, Zico, Socrates, Hurst, Puskas, Di Stefano, …
Welche Funktionen erfüllen Rückennummern? Weshalb werden sie ausgewählt? Und wie erfolgt eine Wahl oder Zuordnung der Nummer innerhalb eines Teams?
Welchen Einfluss hat die Rückennummer auf den Einzelnen und welchen auf das Team? Gibt es einen Rückennummerfaktor?
Diese Fragen und noch viel mehr versuchen wir unter dieser Rubrik zu beantworten. Und eines scheint deutlich: es gibt einen Wirkungsfaktor der Rückennummer auf das Spiel – die Art der Auswirkung auf den jeweiligen Spieler und die Mannschaft ist jedoch höchst unterschiedlich.
Zwei Richtungen lassen sich jedoch immer wieder beobachten. Erstens, Rückennummern geben Halt, Struktur und Ordnung. Zweitens, Aberglaube ist bei der Wahl einer bestimmten Rückennummer so gut wie immer dabei.
Rund um diese beiden Aspekte lassen sich mehrere Subthemen der Rückennummer als Einflussfaktoren auf Spieler und Spiel ableiten. Wir werden auf diese Faktoren in einzelnen Themenblöcken gesondert eingehen:
Feldposition und Stellung im Team
Historische Vorbilder – legendäre Rückennummern
Selbstvertrauen – Wirkungserwartung von Zahlen
Erwartungshaltung der Fans
Verwirrung und Überraschung
Fußballhistoriker diskutieren immer noch, wann und wo erstmals Rückennummern bei Pflichtspielen auftauchten. In England oder in Australien … 1911 oder 1928, oder doch 1933?
Egal. Seit es Rückennummern im Fußball gibt, üben sie eine Faszination auf alle Beteiligten aus. Das gilt gleichermaßen für Spieler, Trainer, Kommentatoren, Beobachter und Fans.
Ghiggia
Das erste große internationale Fußballturnier mit Rückennummern fand jedenfalls 1950 statt: Die WM in Brasilien.
Und die erste Rückennummer, die sich die Welt einprägte, war die Nummer 7. Alcides Ghiggia trug sie, Uruguays Goldtorschütze zum WM-Titel gegen Gastgeber Brasilien. Nie zuvor waren mehr Menschen in einem Fußballstadion. Und nie zuvor war die Stille größer, als jener Schuss des 7ers der Himmelblauen (la celeste) zum 2:1 im Netz des brasilianischen Tors landete.
Die 7 ist an sich schon eine beinahe „heilige“ Zahl. Man denke an die 7 Sakramente, die 7 Tugenden oder die 7 Todsünden. In der Bibel spielt die Zahl 7 eine überaus große Rolle.
7 ist mit Bestimmtheit die Lieblingszahl von sehr sehr vielen Menschen. Ob sie auch die Lieblingszahl von Ghiggia war?
Seit Ghiggia spielte und spielt ein Großteil der weltberühmten Fußballer mit der Nummer 7: ob Garrincha, Kenny Dalglish, Eric Cantona oder Luis Figo – oder aktuell Cristiano Ronaldo und Antoine Griezmann.
Garrincha ist auch gleich ein schönes Beispiel für die Wirkung der Rückennummer auf den individuellen Erfolg. In Brasilien gilt Garrincha, wenn schon nicht als größter Spieler, dann mit Bestimmtheit als der beliebteste Fußballstar von allen.
Garrincha
Bei seinem Verein Botafogo spielte er mit der Rückennummer 7 in den 50ern groß auf. In der Selecao dribbelte er sich mit der Nr. 11 bei seiner ersten WM 1958 gleich zum Weltmeister. Wer weiß, vielleicht hätte ihm ein damals 17jähriger Pele nicht die große Show gestohlen, hätte er schon 1958 die Nr. 7 tragen dürfen, mit der übrigens niemand geringerer als Mario Zagalo auflief. 1962 in Chile, beim WM-Turnier seines Lebens, wurde er als bester Spieler geehrt. Als sich Pele bei dieser Endrunde verletzte, übernahm Garrincha die alleinige Verantwortung und führte Brasilien abermals zum WM-Titel. Wahrscheinlich sein größter Erfolg. Mit der Rückennummer 7.
Bei der WM in England 1966 war seine große Zeit bereits vorbei. Orlando übernahm die Nr. 7 in der Selecao. Bis zum Match gegen Ungarn bestritt Garrincha 49 (=7×7) Länderspiele für Brasilien, und hatte dabei kein einziges verloren. Dieses 50. Spiel im Dress der Selecao, es sollte auch sein letztes Pflichtspiel sein, war gleichzeitig seine erste Niederlage. Die Rückennummer 16 brachte ihm zwar einen Torerfolg, aber der Mannschaft kein Glück. Brasilien schied in der Vorrunde aus. Auch wenn sich die Quersumme von 16 zu einer 7 addieren lässt, seine größten individuellen Erfolge feierte Garrincha, im Verein wie im Nationalteam, mit der Nr. 7.
Bis in die 60er, 70er hinein konnten sich ohnehin nur die allerwenigsten Spieler ihre eigene Rückennummer aussuchen, selbst nicht die etablierten Auswahlspieler. Die Rückennummer war vielmehr durch die Position am Platz bzw. durch die taktische Aufstellung bestimmt. Und die Position der Nr. 7 – von Garrincha oder Ghiggia – war gleichbedeutend mit dem rechten Flügelstürmer.
Diese Ordnung der Spielernummern geht auf die englische FA (Football Association) zurück, die Ende der 30er Jahre die Rückennummern bürokratisch und beinahe ungeachtet jeglicher taktischen Aufstellung entsprechend der Feldposition festlegte.
Die FA ging dabei vom 2-3-5 System (schottische Furche) aus. Der Tormann trägt die Nr. 1, der rechte Verteidiger (right-back) muss die Nr. 2 tragen, der linke Verteidiger (left-back) die Nr. 3, der rechte Außenläufer (right-half) die Nr. 4, der Mittelläufer (centre-half) die Nr. 5, der linke Außenläufer (left-half) die Nr. 6, der rechte Außenstürmer (Flügel)(right-winger) trägt die Nr. 7, der rechte Halbstürmer (Verbinder)(inside-right) die Nr. 8, der Mittelstürmer (centre-forward) die No.9, der linke Halbstürmer (Verbinder)(inside-left) die Nr. 10 und schließlich der linke Außenstürmer (Flügel)(left-winger) die Nr. 11.
Diese Nummerierung im 2-3-5 System kann als Basis für jedes nachfolgende Spielsystem, etwa dem WM-System, dem klassischen 4-2-4, oder später auch 4-3-3 oder 4-4-2, betrachtet werden. Manche Position und taktische Ausrichtung änderte sich dadurch. Die Nummerierung blieb aber ähnlich, und findet so bis in die heutigen Spielsysteme ihre Anwendung.
Natürlich gab es, speziell bei Turnieren, Verletzungen oder Sperren einzelner Spieler, die für etwas Konfusion bei Reportern oder auch Gegnern sorgten. Denn die Spieler wussten natürlich auch schon aufgrund der Rückennummer, wer ihre unmittelbaren Gegenspieler waren. Die Nummern der Star- und Standardspieler waren ohnehin bekannt, jene der Reservespieler oder der Newcomer jedoch kaum. Die Zuordnung auf dem Platz war (und ist) für die Spieler natürlich von immenser Bedeutung.
Holland machte sich das bereits bei der WM 1974 zu Nutze und sorgte für Verwirrung bei ihren Opponenten. Sie nummerierten ihre Kaderspieler alphabetisch, mit Ausnahme von Superstar Johann Cruyff. Für ihn war die Nr. 14 reserviert. Das hatte dann beispielsweise zur Folge, dass Tormann Jongbloed die Nr. 8 oder Mittelfeldmotor Arie Haan die Nr. 2 trug. Auf ersten Anhieb konnte man also aufgrund der Rückennummern die Position der Spieler nicht bestimmen.
Die Argentinier taten es den Holländern gleich. Bei ihrer Heim WM von 1978 hatte Filiol im Tor die Nr. 5, die alphabetische Reihenfolge wollte es, dass der spätere Torschützenkönig Mario Kempes die Nr. 10 bekam und Regisseur Osvaldo Ardiles mit der Nr. 2 spielte. Vier Jahre später spielte Ardiles die Endrunde sogar mit der Rückennummer 1, als Mittelfeldspieler wohlgemerkt.
Holland und Argentinien waren aber bei den großen WM Turnieren eher die Ausnahme. Andere Teams hielten sich bei der Nummerierung ihres Kaders an das Nummernsystem der FA aus den 30er Jahren, auch wenn die taktische Ausrichtung bereits eine völlig andere war. So zum Beispiel auch das Team von Österreich, das bei der WM 1978 ihr erstes Spiel gegen Spanien in einem klassischen 4-3-3 System mit 2:1 für sich entscheiden konnte.
Und auch im Jahr 2016 sind im 4-3-3 System oder auch in einem 3-5-2 oder 4-1-3-2 ähnliche Teamnummerierungen, wie vor 75 Jahren auszumachen.
Ein paar Positionen am Feld wurden so im Laufe der Zeit regelrecht nach Rückennummern benannt. Eine bestimmte Rolle, die der jeweilige Spieler zur erfüllen hat.
Fußballkenner sprechen dann etwa vom Sechser, Achter, Zehner oder Neuner. Auch wenn jeder Experte im Detail was anderes darunter verstehen mag, im Grunde weiß man sofort, welche Rolle ein solcher Spieler innehat.
Kurz gefasst: ein Sechser ist ein defensiver Mittelfeldspieler, der den Spielaufbau einer Mannschaft organisiert und über außergewöhnliche Verteidigungsfähigkeiten verfügt. Achter und Zehner sind Spielmacher im Mittelfeld. Der Zehner ist meist der Starspieler des Teams, noch offensiver ausgerichtet und schon beinahe ein Stürmer, der Achter hat mehr Laufwege und gilt auch als Box-to-Box Spieler (von Strafraum zu Strafraum). Ein Neuner ist üblicherweise der klassische Mittelstürmer, wie auch schon vor 100 Jahren.
Doppelsechs und falsche Neun
Zu all diesen räumlichen Positionierungstypen haben Trainer und Kommentatoren dann auch noch weitere Feinabstimmungen parat: es gibt Spielsysteme mit einer Doppelsechs, Spieler die als falsche Neun oder auch etwa als hängende Spitze agieren. Manche Sechser werden auch als „Aufräumer“ oder gar „Staubsauger“ betitelt.
So kann es dann auch vorkommen, dass ein Trainer zur beginnenden Premier League Saison 2016/17 über die Rolle eines Spielers folgende Auskunft gibt (The Guardian):
“Yes, his passing is amazing but my passing is also amazing without pressure. There are many players with a great pass but to be there and put the ball in the net is the most difficult thing to find. So, for me, he will be a nine or a 10 – a nine and a half maybe – but not a six and not even an eight.”
Die Rede ist natürlich von Manchester United-Legende Wayne Rooney. Gesprochen hat selbstverständlich Jose Mourinho. Mehr kann man versammelten Fußballjournalisten in drei Sätzen zur alten und neuen Rolle des Starspielers wahrscheinlich nicht sagen.
Wayne Rooney spielt diese Saison übrigens wieder mit der Rückennummer 10. Ein paar seiner Teamgefährten sind über ihre neue Nummer weniger glücklich. Anthony Martial, der die Nr. 9 im letzten Jahr am Leiberl hatte, musste die von ihm geliebte Nummer an Neuzukauf und gleichzeitig vielleicht „echten Mittelstürmer“ abgeben: Zlatan Ibrahimovic. Das, obwohl er sich angeblich schon die Markenrechte für „AM9“ sicherte. So muss er die kommende Saison mit der Nr. 11 Vorlieb nehmen. Wir erinnern uns, das ist die klassische Nummer für den linken Flügelstürmer. Ein anderer, Marcus Rashford, Stürmer-Entdeckung der letzten Saison und gerade mal 18 Jahre alt, darf mit der Nr. 19 am Platz. Er trägt also immerhin die 9 am Rücken.
Wir werden sehen wie erfolgreich die drei Neuner mit Rückennummer 9, 11 und 19 bei Manchester United kommende Saison sind.
Anhand des aktuellen Beispiels von Manchester United sieht man auch, dass ältere, teurere, erfolgreichere Spieler oder einfach nur Stammspieler bei der Wahl der Rückennummer Vorrang haben. Vielleicht kann durch diese „natürliche“ Rangordnung ein Streit unter Spielern, ein Hahnenkampf um die Rückennummer, schnell beigelegt werden. Vielleicht ergeben sich so auch neue Chancen oder Glücksnummern.
Thomas Müller, bei Bayern München trägt er die Nr. 25, erzählte der Welt, wie er Rückennummer 13 im Deutschen Nationalteam aussuchte. Als er an die Reihe kam, waren noch die Nummern 4, 13 und 14 zu haben. Dann dachte er sich kurz ‘Mensch, hatte nicht der Alte die 13?’ – und schon schnappte er sich genau dieses Leiberl.
Deutschland und die Nr. 13
Und mit dem Alten war selbstverständlich Gerd Müller gemeint. Nach der WM 1966 zum Nationalteam gestoßen, verfügte die deutsche Elf damals bereits über einen legendären Mittelstürmer – Uwe Seeler. Und der trug selbstverständlich die Nr. 9. Als Gerd Müller dann bei der WM 1970 mit der Rückennummer 13 Torschützenkönig wurde, wechselte er die Glücksnummer im Team nicht mehr. Bei den Bayern spielte er in den 70ern stets mit der Nr.9 – im Team behielt er die Nr. 13 und wurde mit dieser Rückennummer 1974 auch Weltmeister. Im Finale schoss die Nr. 13 das entscheidende Tor.
Zurück zu Thomas Müller, der wurde mit der Nr. 13 bei der WM in Südafrika ebenfalls Torschützenkönig. Manche behaupten, es sei bei ihm egal, ob er als Neuner mit Nr. 9 oder Nr. 13 spielt – schließlich ist sein Geburtstag auch der 13. September.
Damit nicht genug. Die Nummer 13 ist in Deutschlands Nationalelf ein Synonym für Torgarantie. Keine andere Nummer im Deutschlanddress schießt bei einer WM-Endrunde mehr Tore. Schon Max Morlock traf beim Wunder von Bern und schoß Deutschland 1954 mit insgesamt 6 Toren mit zum WM-Titel. Weitere WM-Endrundentorschützen mit der Nr. 13 gefällig? Uwe Reinders, Karlheinz Riedle, Rudi Völler, Michael Ballack!
Buffon
Die Wahl der Rückennummer kann auch Unerwünschtes zum Vorschein bringen.
Das Bosman-Urteil und ein erhöhtes Transfer-Aufkommen in den europäischen Ligen machten Spielernummern jenseits der 30 oder 40 notwendig. In der Saison 2000/2001 wählte Tormannlegende Gianluigi Buffon beim FC Parma zunächst die Rückennummer 88. Er wusste scheinbar nicht, dass es sich dabei um ein Nazi-Symbol handelt. Die 8 steht dabei für den 8. Buchstaben im Alphabet – also H. Und somit steht 88 für HH – ‘Heil Hitler’. Dass er in der Spielzeit zuvor auch noch „Boia chi molla“ (frei übersetzt: „Zum Henker mit dem der aufgibt“), einen Faschistenspruch (was Buffon ebenfalls nicht wußte) auf seinem Unterleiberl herzeigte, machte die Sache für ihn nicht einfacher. Umso erstaunlicher seine Presseerklärung damals, nachzulesen etwa hier:
“I have chosen 88 because it reminds me of four balls and in Italy we all know what it means to have balls: strength and determination” – “And this season I will have to have balls to get back my place in the Italy team.”
Und weiter: “At first I didn’t choose 88,” he explained. “I wanted 00 but the league told me that was impossible. I also considered 01 but that was not considered a proper number. I liked 01 because it was the number on the General Lee car in the TV series the Dukes of Hazzard.”
Er änderte daraufhin seine Rückennummer und spielte für den FC Parma fortan mit der Nr. 77. Wenngleich die 77 im „italienischen Bingo“ (Tombola) auch die Bedeutungen „Damenbeine“ oder „Die Teufel“ oder „Hörner“ hat (I diavoletti/le corna/le cambe delle donne), hatte diese Rückennummerwahl für ihn keine weitere Auswirkung. Am Ende dieser Saison wechselte er zu Juventus Turin, wo er seither ganz konservativ mit der Nr. 1 spielt.
Die Fügung der 21
Andrea Pirlo – ein weiterer großer Italiener und Weltmeister von 2006 vertraut im Nationalteam wie auch im Club seit Jahren der Nr. 21. In seiner Autobiographie erklärt er weshalb:
“My dad was born on the 21st. It’s also the day I got married and made my debut in Serie A,” zitiert ihn 90min.com, “It became my shirt number early on and I’ve never let it go.”
Die 21 ziert seit Jahren auch die Dress von Marc Janko. Aktuell der Top-Torschütze in Österreichs Nationalteam. Er hält bei 26 Treffern aus 56 Spielen in der österreichischen Auswahl, war Torschützenkönig in der Österreichischen und Australischen Liga und traf (Stand heute) auch schon 17 mal in 22 Vereinspielen bei seinem derzeitigen Club FC Basel. Was er zu seiner Rückennummer 21 (im Club wie auch im Nationalteam) in einem Interview mit Die Presse (110% Nr. 1, 2016) zu sagen hat, ist das Erstaunlichste, was wir je von einem Fußballer zu diesem Thema gehört haben:
„Die 21 hat sich mir im Lauf der Jahre immer wieder in positiver Weise offenbart. Die Ziffern meines Geburtsjahrs ergeben addiert ebenso 21 wie der Code meiner ersten Bankomatkarte, mein Code für die Bluetooth-Verbindung im Auto ist 2121, ich hab meinen ersten Profivertrag bei Twente Enchede am 21.6. unterschrieben, der Verein wurde 1965 gegründet, die Ziffern addiert ergeben 21. Und bei unserer Tochter haben wir erstmals am 21.12. in der 21. Schwangerschaftswoche die Bewegungen im Bauch gespürt. Als Rationalist weiß ich, dass man danach sucht, dass man andere Zahlen und Ergebnisse rasch vergisst. Ich kann auch gut damit leben, wenn man darüber lacht.“
Man sieht also, der Griff eines Fußballers zu einer bestimmten Rückennummer erfolgt bewusst, ist mit persönlichen Motiven verknüpft oder geschieht auch eher zufällig. Einmal jedoch zum symbolischen Glücksbringer geworden, möchte man sich von dieser Nummer nicht mehr trennen.
Welche Gründe auch immer dahinter stehen. Es geht meist um zwei Dinge: ein Spieler muss sich mit der jeweiligen Nummer einfach wohl fühlen. Zwar kann einem relativ egal sein, welche Nummer man am Leiberl trägt. Aber es wird kaum ein Spieler ein zweites Mal mit einer bestimmten Rückennummer am Feld erscheinen, wenn er die Nummer nicht mag.
Und noch viel bedeutender als die Rückennummer selbst, ist, was der Spieler über die Wirkung einer bestimmten Zahl glaubt. Ist das eine Nummer, die mir Glück bringt, die mir das nötige Selbstvertrauen verschafft, die mir imaginäre Macht verleiht, die mir die Kraft gibt Niederlagen zu meistern?
Diese Fragen gewinnen für Spitzensportler im Mannschaftssport an Bedeutung. Deshalb hat sich die Wahl der richtigen Rückennummer auch zu einem Erfolgsfaktor für individuelle Leistungen im modernen Fußball entwickelt.
Wir werden hier im Kapitel Der Rückennummerfaktor auf berühmte Spieler und ihre persönliche Rückennummergeschichte eingehen, wir werden umgekehrt Rückennummern wie Positionsnummern und ihre erfolgreichen Protagonisten beleuchten.
Achten Sie bei der nächsten Fußballübertragung mal auf die Rückennummern der Spieler. Vielleicht auf darauf, welche Nummern gerade nicht am Platz stehen. Sie werden bemerken, dass Rückennummern auf das Spiel einen wesentlichen Einfluss haben.