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Fußballer verfügen über einen festen Schuss, als Verlierer weinen sie bei Turnieren wie Kinder und wenn Sie eines Foulspiels verdächtigt werden, heben sie meist beide Hände, als würde ihnen der Schiedsrichter einen Revolver in den Rücken stecken und meinen, sie lösten sich so gleichsam in Luft auf. Zustände, wie sie im Aggregat der chemischen Elemente auftreten. Die Gründung eines eigenen Fußballteams daher nur eine Frage der Zeit.
Eine gewisse Ordnung ist in der Teamaufstellung sofort zu erkennen. So bilden etwa der hellerleuchtete Xenon (54), Krypton (36), der sich gern versteckt, und Argon (18), bis zur äußersten Schale voll mit körpereigenem EPO, die Angriffslinie auf der rechten Seite. Also in etwa wie im Periodensystem. Und natürlich spielen sie auch mit Wasserstoff (1) im Tor. Darauf ist nicht nur dieses Team, sondern bekanntlich das ganze Fußballuniversum aufgebaut.
Als leichtestes Element schafft es der Wasserstoff spielend von einer Ecke in die andere zu hechten und so beinahe jeden Fleck im Tor abzudecken. In Metamorphose mit sich selbst oder in Verbindung mit anderen Elementen ist er noch stärker. In zweifacher Verdoppelung und Kombination mit Innenverteidiger Kohlenstoff (6), einem beinharten 6er, wie er früher mal nur in Gruben von Nordengland oder im Ruhrpott zu finden war, schaltet er in Form von Methangas so gut wie jeden Angreifer aus. Selbst ein CR7 geht bei entsprechender Dosierung von CH4 in die Knie und winselt um Gnade.
Beim Linksverteidiger Wolfram (74) braucht er das allerdings gar nicht zu probieren, der hat immerhin seinen Schmelzpunkt bei unfassbaren 3422 Grad, ist zusammen mit dem Kollegen Osmium (76) auch das Schwergewicht dieser Mannschaft. Man kann getrost sagen, das sind die härtesten Typen, härter als Diamant – Schienbeindeckel brauchen die keine.
Trickreich sind zudem die Auswürfe ins linke Mittelfeld. Dabei gibt Wasserstoff dem Ball ausreichend Atome an Sauerstoff (8) mit, der Ball wird dann so nass und glitschig, dass er vom Gegner kaum kontrolliert werden kann. Giftig sind auch die Vorstöße von Arsen ‚The Winger‘ (33) auf dem linken Flügel, gegen ihn scheint kein Kraut gewachsen zu sein.
Den Fans jedoch hat es vor allem Mittelstürmerin Niob (41) angetan. Die Tochter des Tantalos, der diesmal nur auf der Bank ist, Berylium (4) spielt statt ihm, nimmt besonders leicht und grazil Vorlagen der Edelgase auf. Sie bindet auch in unglaublicher Manier die Ausschüsse von Wasserstoff und kann so gleichsam den Ball ins Tor tragen. Denn meist muss sie auch nicht viel tun. Die gegnerischen Tormänner verfallen beim Anblick ihres süßen Nasenpiercings, und liegen sie erst mal am Boden, ist es ein Leichtes sie zu überheben.
The postcard
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