Nur wenige Spielrunden in Folge sind meisterschaftsentscheidend
Fußballmeisterschaften werden in Phasen entschieden. Phasen von aufeinanderfolgenden Spielrunden. Meist sind es in den großen europäischen Ligen solche von 3 oder 4 Spielrunden. Das ist nicht wirklich neu. Es wird allerdings sehr wenig darüber gesprochen und wenn überhaupt, dann nur äußerst knapp.
Diese meisterschaftsentscheidenden aufeinanderfolgenden Spielrunden sind evident. Das Hauptmerkmal einer solchen Phase ist, dass es für das spätere Meister-Team alles nahezu perfekt läuft. Gegenüber den unmittelbaren Konkurrenten macht man nicht nur die meisten Punkte, sondern gewinnt Momentum, Kraft, Selbstvertrauen, Mannschaftszusammenhalt, Fanzuspruch, kollektiven Glauben …
Das geschieht meist innerhalb von 2 bis 3 Wochen. Das passiert in beinahe jeder Liga, egal ob sie scheinbar früher, oder später entschieden werden. Diese Phasen tauchen zumeist zwischen Runde 15 und 38 auf. Zu Beginn einer Meisterschaft ist noch nichts entschieden. Das scheinen alle zu wissen, nur die Präsidenten und die Vereinsführungsmitglieder nicht. Die werden immer schon nervös, wenn der Meisterschaftsstart des Teams nicht gelingt. Wie auch immer man einen Fehlstart definiert.
Folglich wird dann meistens das Trainerteam oder der verantwortliche Manager ausgetauscht. Die Club-Manager haben dann kein Vertrauen mehr in ihre Team-Manager. Würden sie sich nur ein wenig mit der Phasenregel von Meisterschaften beschäftigen, könnten sie weitsichtigere und nachhaltigere Entscheidungen treffen.
Also werte Präsidenten und solche, die es werden wollen: lesen sie die Beiträge, die wir unter diesem Schlagwort kennzeichnen. Sie können sicher sein, es lohnt sich, selbst wenn Sie „Richard III.“ für die beste Managementlektüre halten.
Wir behaupten, diese spielentscheidenden Meisterschaftsphasen gibt es seit jeher. Wir beobachten jedoch 2 Faktoren, die dazu führen, dass dieses Phänomen an Relevanz gewonnen hat. Das eine ist die Einführung der 3-Punkte Regel. Das andere das breitere Fußballinteresse, unter anderem auszumachen an der Vermarktung und den gestiegenen Geldern für TV-Rechte entsprechender Ligen.
Die Phasenregel ist grundsätzlich auf alle Ligen anzuwenden. Wir werden das auch zur Illustration in einigen Artikeln tun. Freilich ist die Phasenregel dort interessanter, wo eine relativ ausgeglichene Meisterschaft ausgetragen wird, und nicht irgendein Team sich kontinuierlich vom Rest absetzt, wie es beispielsweise in der vergangenen Saison in der französischen Lique 1 der Fall war. Selbst in der Deutschen Bundesliga lässt sich klar ausmachen, in welcher Phase der Saison 15/16 sich Bayern München gegen Borussia Dortmund den entscheidenden Vorteil verschaffte.
Teammanager (sportlich Verantwortliche) müssen sich mit der Phasenregel intensiv auseinandersetzen. Allein schon deshalb, um die Phasen-Bestimmung aktiv zu gestalten – siehe auch Moirai-Zeus Konflikt, sowie die richtigen Rückschlüsse zu ziehen. Gefährlich wird die Sache nämlich dann, wenn etwa eine historisch bedingte Schwäche zu einer meisterschaftsentscheidenden Phase wird, quasi einer Selbsterfüllenden Prophezeiung.