Körpergröße
Sind geniale Spieler größer, oder umgekehrt kleiner gewachsen als durchschnittlich gute Fußballer?
Der durchschnittliche geniale Spieler (Top- 11) ist 1,78m groß (vgl. 1,79m bei den Top-20). Bloß die Durchschnittsgröße zu vergleichen sagt noch wenig, der kleinste unter den 20 genialen ist 1,65m (Maradona), der größte 1,95m (Zlatan Ibrahimovic). Die Listen zeigen, dass die Körpergröße kein verallgemeinerbares Kriterium für Genialität im Fußball ist. Es gibt geniale Fußballer, die sehr klein sind (Maradona, Roberto Carlos, Andres Iniesta) und solche, die sehr groß sind (Zlatan Ibrahimovic, Sòcrates, Thierry Henry).
Von den Top-20 Nominierungen sind 7 Spieler 1,85m oder größer und 7 Spieler 1,75m oder kleiner.
Verglichen mit den derzeit aktiven Spielern in den vier Top-Ligen Europas (England, Deutschland, Spanien, Italien) ist die Körpergröße der genialen Spieler kein wirkliches Differenzierungsmerkmal, allenfalls ein Indikator. Die Durchschnittsgröße in den vier Top-Ligen der aktuellen Saison unter allen Feldspielern ist 1,81m (inkl. der Tormänner 1,82m, die vergleichsweise die meisten großgewachsenen Spieler aufweisen / die Durchschnittsgröße bei Tormännern ist 1,89m).
Geburtsmonat
Feiern geniale Spieler gehäuft in bestimmten Monaten ihren Geburtstag? Heben sie sich dadurch von anderen Spielern ab?
Lassen wir hier mal Sternzeichen, Aszendenten und andere esoterischen Dinge außer Betracht. Das Geburtsdatum, genauer der Geburtsmonat, kann schon ein möglicher Einflussfaktor auf die Spielerkarriere sein. Ist es aber auch ein Prädiktor für geniale Spieler?
Werfen wir einen Blick auf das Geburtsmonat der Spieler in den vier Top-Ligen Europas 2016/2017 (Spanien, England, Deutschland, Italien). Die Verteilung der Monate im Geburtsdatum der Spieler hat eine erhebliche Schieflage. In den ersten 6 Monaten haben 1312 Spieler Geburtstag, gegenüber von 953 Spielern, die in der zweiten Jahreshälfte Geburtstag feiern.
Die Relation anders ausgedrückt:
Noch deutlicher wird die Sache, wenn man sich die extremen Unterschiede zwischen den im ersten Quartal (743) und dem im letzten Quartal Geborenen (427) ansieht. Die direkte Relation wäre:
Der geburtenreichste Monat ist Jänner mit 262 Spielern und der geburtenschwächste Monat ist Oktober mit 133 Spielern, also beinahe der Hälfte.
Weshalb gibt es so krasse Unterschiede? Höchstwahrscheinlich liegt das an der Stichtag-Politik der diversen Verbände im Nachwuchsbereich. Das soll uns aber vorläufig nicht weiter beschäftigen, diese Extremrelation von Oktober- zu Jännergeborenen behalten wir aber im Blickfeld.
Vielmehr möchten wir jetzt unser Augenmerk auf die genialen Spieler richten. Und wie das so ist mit den genialen Spielern und Statistik: das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt etwas zu tun.
Hier die Verteilung der Geburtsmonate unter den Genialen Spielern
Top-11 Ranking:
Kein genialer Top-11 Spieler hat in den Monaten Jänner, August, September, November oder Dezember Geburtstag.
Top-20 Ranking:
Kein genialer Top-20 Spieler hat in den Monaten Jänner, November oder Dezember Geburtstag.
Der Oktober sticht, gegenläufig zur allgemeinen Geburtsverteilung unter Fußballern, hervor. 4 der Top-20 haben in diesem Monat Geburtstag. Dafür mag es verschiedene Erklärungen geben. Ein Oktoberkind ist (zumindest in einem bestimmten Alter) kleiner als andere Fußballkinder, in der Schulklasse zählen sie zu den jüngeren, aber nicht Jüngsten (und geht daher auch nicht fast automatisch in die nächst jünger Klasse). Das heißt, sie lernen eventuell sehr früh und erarbeiten sich besondere Fähigkeiten. Um mit den anderen mit zu halten, müssen sie sich eine bessere Technik aneignen.
Während es bei der Verteilung einzelner Geburtsmonate, hier vor allem Oktober und Jänner, eine große Diskrepanz zwischen tatsächlicher und erwarteter Häufigkeit zu geben scheint, entspricht die Geburtsverteilung im Großen und Ganzen auch hinsichtlich der zu erwartenden Relation der beiden Jahreshälften. 13 der 20 gelisteten genialen Spieler haben in der ersten Jahreshälfte Geburtstag.
Der Geburtsmonat deutet daher grob eine Richtung an, als allgemeines Vorhersagemodell für Genialität taugt er jedoch nicht.