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Was wäre Österreich ohne seine Mehlspeisen? Nicht auszudenken.
Es geht die Mär, Franz Joseph I. hätte höchstpersönlich im vorvorigen Jahrhundert ein Fußballmatch auf der Hohen Warte besucht. Vom Spiel selbst war er nicht sehr angetan, wohl aber von der ihm in der Pause frisch zubereiteten Mehlspeise, die seither einfach „Kaiserschmarrn“ heißt. Kurze Zeit später wurde Kaiserschmarrn auch zum Generaltrainer des österreichischen Mehlspeisenteams ernannt.
Ein Blick auf das historische Taktikboard seiner Majestät verrät ein modernes Rotationsprinzip, wie es wahrscheinlich erst in den kommenden Jahren wiederentdeckt zur Perfektion gebracht werden wird:
Die leichtfüßigen Nockerl (2 und 3) in Außenverteidigerposition drängen nach vorne und werden zu Flügelstürmern. Soweit nichts Neues. Gleichzeitig nehmen jedoch die defensiven Mittelfeldspieler, Sacher T (8) und Apfelstrudel (6), deren Position ein und sichern hinten ab. Die eigentlichen Flügelspieler Reindling (11) und Linzer Auge (7) lassen sich in die Mitte zurückfallen. Eine Mannschaftsfinte sondergleichen, da zudem vereinzelt auch noch diagonal rotiert wird. So wird der Gegner schwindlig gespielt.
Ihr Kapitän (10) gewinnt dadurch viel Raum als zentrale Anspielstation. Er breitet sich im offensiven Mittelfeld aus und verteilt die Bälle, Auge mal Pi, wie Oma die Marmelade auf einer Palatschinke.
Der Aktionsradius der anderen Mehlspeisen ist wesentlich eingeschränkter. Im Angriffszentrum steht Punschkrapferl (9) nur rum, meistens im Abseits, um dann zur Stelle zu sein, wenn es gebraucht wird. Die Innenverteidiger lassen hinten kaum was anbrennen. Im Zweikampf mit Marillenknödel (4) gibt’s fast immer Brösel. Buchtel (5) lässt auch gern Dampf ab, geht bei Kopfballduellen schnell auf, schmiert den Angreifern hingegen gern Vanillesauce ums Maul.
Das beherrscht auch Germknödel (1). Er wirkt zwar etwas behäbig, verfügt aber von Natur aus über die ideale Tormannfigur. Mehr breit als hoch, füllt er den Torraum gut aus. Mit Einführung der Torlinientechnologie ist seine Einberufung noch wichtiger geworden, zumal die Bälle regelrecht in seiner Körpermitte verschwinden und keine Torkamera genau feststellen kann, ob ein Ball nun hinter der Linie ist oder nicht.
PS. Wenn das österreichische Nationalteam heutzutage gar nicht gut ist, spielen sie, mangels Kaiser, einfach ‚einen Schmarrn zsam‘.
The postcard
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