[See all Postcards | See all Teamsheets]
Die Entdecker treten in einer äußerst wagemutigen 4-4-3 Formation an. Klar, sie sind eben keine Stubenhocker und verzichten auf den Goalie. Das heißt, nominell ist es Roald Amundsen, der den Südpol auch bloß mit seinen Händen verteidigen darf. Praktisch spielt er jedoch mehr den Libero in einer 4er-Kette, eine weit in die Zukunft weisende Rollenauslegung.
Mit ihm verteidigen sein 90-Grad-Nord-Freund Robert Peary, Konter-Admiral John Franklin und Eudoxus, den alle aber nur „Indy“ rufen. Was wiederum seinem ‚Vorschoter‘ mit der Nummer 11 leicht ärgert, meint dieser doch, als erster über die viel längere und gefährliche Westroute in Indien gelandet zu sein.
Genial ist jedoch dessen Doppelpassspiel mit James Cook, das die beiden seit der Meuterei auf der Bounty bis zum Exzess perfektioniert haben. Es muss auch ungefähr zu dieser Zeit gewesen sein, dass sich Cook in James (sprich österrreichisch „Chames“, deutsch „Schames“) umbenannt hatte, weil er die Ansicht vertrat, in südlichen Gefilden sei dies namenstheoretisch erfolgversprechender. James und der rechte Flügelstürmer Fernão de Magalhães, im deutschsprachigen Raum auch als Ferdinand Magellan bekannt, haben ein ähnliches Handicap. Sie segelten so häufig auf der Südhalbkugel, dass sie sich nur schwer einnorden können und daher fast permanent mit dem Rücken zum Tor angreifen. Das macht die Aufgabe für die gegnerische Verteidigung allerdings nur auf dem Papier leicht. Auf dem Platz sind sie von der Schnelligkeit und Wendigkeit der beiden Flügel stets so verblüfft, dass diese Überraschungsangriffe meist auch zu Toren führen. Zumal sie auch noch mit Jacques Piccard über einen Mittelstürmer verfügen, der, ohne im Abseits zu stehen, so tief in den Raum vorzudringen vermag, wie kein Spieler zuvor.
Akribisch registriert Alexander von Humboldt alle Bewegungen seiner Vorderleute, gleichermaßen als Grundlage für die Pausenanalyse.
Eine weitere Besonderheit zeichnet die Mannschaft der Entdecker aus: beim Torjubel springen sie zumeist geschlossen einen Telemark. Den hat ihnen Amundsen beigebracht, und James wie Fernão führen ihn auch meistens äußerst elegant rücklinks aus, was die weiblichen Fans besonders beglückt. John Glenn hat ihn erst als 77-jähriger perfektioniert. Juri Gagarin, von Statur und Gemüt einem finnischen Skispringer nicht unähnlich, soll bei seiner Landung aus dem Orbit 1961 einen astreinen Telemark gesetzt und sonach den berühmt gewordenen Satz gesprochen haben: „nur ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer für die Menschheit“. Das haben allerdings nur ein paar Bauern, sowjetische Militärs und der CIA gehört. Somit konnte einige Jahre später ein Amerikaner diese Worte wirklich an die ganze Welt richten.
The postcard
We do not currently sell postcards direct to the public, but please contact us if you are a business, museum, gallery or store.
Postcard preview (note that for reasons of space the actual postcard text may differ to the above):